Alt-Neustadt

Absolventenvereinigung der Theresianischen Militärakademie

Ein besonderes Jubiläum gilt es heute zu feiern, 100 Jahre Vereinigung „Alt-Neustadt“

Ein besonderes Jubiläum gilt es heute zu feiern, 100 Jahre Vereinigung „Alt-Neustadt“

Festansprache von General Mag. Brieger

Als Präsident dieser traditionsreichen Vereinigung habe ich mich gemeinsam mit dem Vorstand bemüht, eine Festveranstaltung auszurichten, die einerseits gute Einblicke in die Vereinsgeschichte, aber andererseits auch in die Zielsetzung und den Zweck von „Alt-Neustadt“ gewähren.

Es ist mir eine besondere Freude, wenn mit dieser Festveranstaltung jene Ereignisse und Personen gewürdigt werden, die den Grundstein für unseren Absolventenverein der Theresianischen Militärakademie gelegt haben. Es ist mir aber genauso ein Anliegen, unseren jetzigen Absolventen bewusst zu machen, welche bedeutsame und verbindende Funktion unsere Vereinigung zu unser aller gemeinsamen Ausbildungsstätte, der Alma Mater Theresiana, einnimmt.

So ist es nur naheliegend, dass ich an erster Stelle Herrn Leutnant Ludwig STANDL erwähne, dem wir die Vereinsgründung im Jahr 1919 zu verdanken haben. Die Umstände der damaligen Zeit sind für uns heute schwer nachzuvollziehen, aber der blutjunge, 20-jährige Leutnant STANDL hatte genug Courage und Organisationstalent, um unsere Vereinigung zu gründen. Der 1. Weltkrieg war verloren, die Monarchie zerfallen, die Zukunft ungewiss und viele Offiziere standen vor dem Nichts. In dieser Situation war er es, der mit seinen Fähigkeiten vielen seiner Kameraden hilfreich zur Seite stand.

Gemeinsam mit Rittmeister (a.D.) Willy ELMAYER-VESTENBRUGG organisierte er aber auch die erste Alt-Neustädter Tanzveranstaltung und beschaffte damit jenes Geld, das so dringend benötigt wurde.

Neben der persönlichen Hilfe für in Not geratene Kameraden und Absolventen, hat aber „Alt-Neustadt“ nach dem 1. Weltkrieg auch ganz wesentlich dazu beigetragen, die Burg zu Wiener Neustadt wieder ihrer ursprünglichen Widmung zuzuführen bzw. zu retten, was noch zu retten war.

Dank der unermüdlichen Anstrengungen und der Beharrlichkeit, gelang es schlussendlich im August 1934 die Offiziersausbildung aus Enns wieder in die Burg zurück zu verlegen.

Aber die Vereinigung hat auch durch die Sicherstellung der Erhaltung bzw. Erweiterung des Denkmals, „der vor dem Feind gebliebenen ehemaligen Zöglinge“ – heute nur mehr „Denkmal der 1400“ genannt, nachhaltige Wirkung im Rahmen des Gedenkens an die gefallenen Kameraden gezeigt.

All diese Bemühungen wurden jedoch durch die Zerstörungen des 2. Weltrkieges wieder zunichtegemacht. Neuerlich war „Alt-Neustadt“ gefordert, hier durch Einflussnahme aber auch durch Geldsammlungen Hilfe für die Wiedererrichtung der Burg und der Denkmäler zu leisten und die Arbeit daran voranzutreiben.

Die vorangegangenen Ausführungen haben dazu bereits viele historische Aspekte und Fakten beleuchtet. Es war aber dem Vorstand ein wichtiges Anliegen, eine möglichst umfassende Darstellung der 100jährigen Vereinsgeschichte vorzunehmen.

Auch wenn die Quellenlage nicht immer besonders unterstützend war, freut es mich als Präsident, dass ObstdhmfD i.R., Dr. Hubert ZEINAR und unser Generalsekretär, ObstdintD i.R. LANG, es schlussendlich geschafft haben – meiner Ansicht nach in hervorragender Art und Weise -, die Geschichte der Vereinigung Alt-Neustadt in Buchform darzustellen.

Lassen sie mich aber auch auf jene Vereinsaktivitäten hinweisen, die auch in Zukunft die Zielsetzung von „Alt-Neustadt“ dokumentieren sollen. Wir wollen unsere Alma Mater und unseren Fähnrichen immer helfen, besser ihre Aufgaben erfüllen zu können. Neben den alljährlichen Förderpreisen soll auch die Unterstützung bei Veranstaltungen hier Wirkung zeigen.

Besonders der Zusammenhalt zwischen den einzelnen Jahrgängen und der Absolventen soll gefördert und mit Hilfe des Mitteilungsblattes eine kontinuierliche und kommunikative Brücke gebildet werden. Mit seinen über 1150 Vereinsmitgliedern stellt „Alt-Neustadt“ einen überparteilichen und überkonfessionellen, karitativen Verein für gemeinnützige Wohlfahrtszwecke dar, dessen Tätigkeiten nicht auf Gewinn ausgerichtet sind, sondern der Wahrung der „NEUSTÄDTER TRADITION“ dienen.

Das Stiftungsfest und schlussendlich der großartige Ball der Offiziere in der Hofburg sollen jene Plattformen sein, wo sich Jung und Alt in kameradschaftlicher Art und Weise treffen und austauschen können. Das wichtigste Anliegen bleibt aber das Bemühen um eine aktiv gelebte Kameradschaft zwischen allen Alt-Neustädtern, unabhängig von Dienstgrad und Dienststellung.

In diesem Sinne bedanke ich mich bei allen Akteuren, die den heutigen Festtag ermöglicht haben und freue mich auf ein erfolgreiches Stiftungsfest.

Es lebe die Vereinigung Alt-Neustadt!

Es lebe die Militärakademie!

Es lebe das Österreichische Bundesheer !

Georg Frischeis